Dialektgeographie der deutschen (donauschwäbischen) Mundarten des südlichen Karpatenbeckens

Herzlich willkommen zur Dialektgeographie
der deutschen ­(donau­schwäbischen) Mundarten
des südlichen Karpaten­beckens!

Sehr geehrte Damen und Herren,
liebe Freunde, liebe Kolleginnen und Kollegen!

Das vorliegende dialektgeographische Projekt ist das Ergebnis einer Jahr­zehnte langen lexikographischen Erfahrung und des Bemühens um den optimalen Einsatz der digi­ta­len Informatik, im Besonderen der Einbindung der Tontechnik und der Karto­graphie. 

Mir war von vornherein klar, dass die Mundarten einer Landschaft, in der fast alle Süd- und mitteldeutschen Mundarten vertreten sind, eine besondere Präsentation erfordern. Ein eindimensional, alphabetisch gegliedertes Wörter­buch nach der Vorlage der binnendeutschen großlandschaftlichen Wörter­bücher scheidet aufgrund der komplexen Siedlungs- und Sprachstruktur der dargestellten Gebiete, besonders der Schwäbischen Türkei, aus. Die einzel­nen Ortsmundarten wären nach dieser Methode längst nicht mehr rekon­struierbar. 

Die Alternative, die mir schon während meiner früheren lexikographischen Tätigkeit vorschwebte, war die Erfassung und Strukturierung der Wörter nach Sachgruppen in einem Wörterbuch. Diese Konzeption hat sich in der audiotextuellen Präsentation bewährt.

Ein Glücksfall war, dass die Mundarten auf Tonträgern festgehalten wurden, ursprünglich waren sie nur für die nachträgliche Transkription gedacht. Der Einsatz des Computers für die Datenerfassung am Anfang der achtziger Jahre war ein bedeutender Fortschritt in der Mundartlexikographie. In den neunziger Jahren folgte die Datenbank, das ideale Werkzeug für die kombinatorische, alphabetische und semantische Datenpräsentation. Mit dem nächsten Schritt, der Verknüpfung des Tons mit den inhaltlich korrespondierenden Datensätzen, hielt die Multimedialität Einzug. Einen entscheidenden Durchbruch bedeutete die Eingliederung eines weiteren Mediums, die digitale Kartographie, jetzt Internet basiert. Erst die mobile Karte ermöglichte die Erweiterung des Bearbeitungsgebietes, im vorliegenden Projekt die nachträgliche Eingliederung der deutschen Mundarten des serbischen und kroatischen (ehemaligen jugoslawischen) Raumes. Die Erweiterung auf das rumänische Banat ist möglich. 

Der vorliegenden audiobasierten kartographischen Veröffentlichung der Wenkersätze wird die lexikographische Präsentation des in Ton vorliegenden Sprachmaterials folgen, wobei die 200 Wörter des Deutschen Wortatlasses, die für die Feststellung der Herkunft der Siedlungsmundarten unentbehrlich sind, gesondert erscheinen werden.

Ich bedanke mich sehr herzlich bei den vielen Gewährspersonen sowie bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die tatkräftig mithalfen, damit die Feldaufnahmen in meiner Heimat ein Erfolg wurden. 

Bedanken möchte ich mich ebenso beim Deutschen Sprachatlas in Marburg, beim Institut für donauschwäbische Geschichte und Landeskunde, Tübingen, sowie bei der Landsmannschaft der Donauschwaben für die Übergabe wertvollen Tonmaterials für die Veröffentlichung. 

Ein weiteres „Dankeschön“ gebührt der Firma 4D SAS und den Geoinformatikern Ortwin Zillgen† und Rolf Darr für die Hilfe und die Verwirklichung meiner Kon­zeption. 

Ohne die großzügige finanzielle Unterstützung der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, Bonn, ferner der Fritz Thyssen Stiftung, Köln, wäre dies alles nicht möglich gewesen. Das bleibt unvergessen. Vielen herzlichen Dank! 

Nun wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches Recherchieren. Über Anregungen und Nachfragen freue ich mich jederzeit.

Josef Schwing