Dialektgeographie der deutschen (donauschwäbischen) Mundarten des südlichen Karpatenbeckens

Die Hilfe gliedert sich in zwei Bereiche:

Gebrauchsanleitung

Die Anwendung ist durch den Mouseover-Effekt (siehe unten „Erläuterung wissen­schaftlicher Ausdrücke“) weitgehend intuitiv. Dazu die folgenden Erläuterungen.

Start

Nach Öffnung des Buttons „Kartographie“ erscheint auf der Karte links oben der Kartennavi­gator als Aufklappbox für die Recherche.

Wenkersatz-Auswahl

Wenn Sie mit dem Mauszeiger die Auswahlbox „Wenkersatz auswählen“ öffnen, werden Ihnen die vierzig Wenkersätze zur Auswahl angeboten:

Nach Wahl des gewünschten Satzes schließt die Auswahlliste und der Satz steht in der nächsten Leiste „Ausge­wählter Satz“, wie er dem Mundartsprecher zur Beantwortung vorgegeben wurde.

Archilemmata

Gleichzeitig erscheinen unter der Überschrift „Zerlegung des Satzes“ in der ersten Tabelle (links) die einzelnen Wörter aus dem Satz. Die Wörter verstehen sich als inhaltliche Einheiten des Standarddeutschen (Schrift­deutschen). Wir nennen sie Archilemmata (Siehe unten „Erläuterung wissenschaftlicher Ausdrücke“).

Lemmata

Wenn Sie den Mauszeiger auf ein Wort in der Tabelle Archilemmata führen und klicken, werden Sie in die Tabelle Lemmata geleitet. Die Lemmata sind die Bezeichnungsträger für die Bedeutung des ausgewählten Wortes in der Tabelle Archilemmata. (Siehe unten „Erläuterung wissenschaftlicher Ausdrücke“).

Transkripte

Um ein Lemma gruppieren sich sämtliche mit diesem inhaltlich und etymologisch gleiche sowie formal gleiche oder ähnliche (phonetisch transkribierte) Mundartfor­men. Sie stehen in der dritten Tabelle, Transkripte. Parallel dazu erscheinen auf der Karte sämtliche Symbole, die diese Formen repräsentieren. (Siehe unten „Erläuterung wissenschaftlicher Ausdrücke“).

Information über die Ortsmundart

Wenn Sie eine Form in der Tabelle Transkripte anklicken, erscheint auf allen Orts­punkten der Karte ein Symbol, das (nur) diese trans­kribierte Form repräsentiert.

Klicken Sie auf den (durch die Mausberührung vergrößert und fett erschei­nenden) Ortsnamen, der dieses Symbol trägt. Es öffnet sich eine Box mit folgenden Angaben: amtlicher Ortsname, deutscher mundartlicher Ortsname, phonetische Trans­krip­tion des Wenkersatzes, Abspielanzeige des Tons, transkribiertes Mundartwort, Archilemma und Lemma, Grammatische Angaben: Genus, Numerus, Wortart und Flexion (grammatische Definition).

Legende

Im Aufklappfenster am rechten Rand der Karte finden Sie die Legende der jeweiligen Lemmata mit allen phonetischen Transkripten und den dazu gehö­renden Symbolen.

Das Deutsche Wörterbuchnetz

In der Box über der Überschrift Wenkersatz-Auswahl erscheinen neben sonstigen Angaben die in den Tabellen Archilemmata bzw. Lemmata jeweils aktivierten Wörter (Abk. AL: bzw. L:).

Wenn Sie den Mauszeiger auf das Wort führen, erhalten Sie die Information „Ausge­wähltes Archilemma bzw. Lemma. Der Link führt zum Deutschen Wörterbuchnetz.“

Das Wörterbuchnetz ist ein digitaler Verbund von Wörterbüchern vor allem der deut­schen Sprache, vieler Mundartlandschaften sowie des Alt- und Mittelhochdeutschen, des Luxemburgischen und Lateinischen. Es bietet hervorragende Informationen über die Herkunft der Siedlungsmundarten.

Träger ist das Kompetenzzentrum für elektronische Erschließungs- und Publika­tions­verfahren in den Geistes­wissenschaften der Universität Trier.

Erläuterung wissenschaftlicher Ausdrücke

Archilemma

Das Archilemma steht für die Bedeutung einer Sache oder Vorstellung. Es gruppiert alle Wörter (Lemmata) gleichen oder verschiedenen etymologischen Ursprungs, die diese Bedeutung bezeichnen.

Beispiel: Archilemma: Herbst ‘Herbst, die dritte Jahreszeit’. Wie sagt ihr in eurer Mundart zu ‘Herbst’? Die Ant­wort kann lauten: [hærpst, hærpʃt, hɛːə̯rpst] etc., je nach Ort. In anderen Orten sagt man ['ʃpɛːtˌjaːr, ˈʃpɛːtˌjɔːr, ˈʃpɔːtˌjɔːr] etc. Die Antworten ergaben zwei unterschiedliche Bezeichnungsgruppen. Die eine Gruppe wird mit dem Lemma

Das Lemma ist die Stammform, (infinite Form) eines Wortes, das als symbolisches Wort, als Leitwort eine oder mehrere inhaltlich und etymologisch identische, jedoch phonetisch unterschiedlich realisierte mund­artliche Wortformen repräsentiert. Deren Zusammengehörigkeit ist aufgrund ihrer gemeinsamen sprachhis­torischen Herkunft in der Regel formal erkennbar und deutbar. (Die nur für das vorliegende Projekt gelten­den Ausnahmen s. unten.)

In der Dialektlexikographie verwendet man für das Lemma das standardsprachliche (schriftsprachliche) Wort. Für jede Ortsmundart wird nur eine realisierte Wortform angegeben, obwohl hier mehrere Formen (als Syno­nyme) vorhanden sein können. Phonetisch gleich realisierte Wortformen können (diatopisch betrachtet) auch in mehreren oder gar vielen Orten auftreten.

Viele Wörter in den Wenkersätzen sind flektierte (finite) Formen. Die korrespon­die­renden Nennformen wurden nicht abgefragt. Die flektierten Formen werden unver­ändert (als Archilemmata) präsentiert. Ihre unveränderte Übernahme und Kartierung ist in den großräumigen Wörterbüchern (z. B. im Pfälzischen und Südhessischen Wörterbuch) gängige Praxis. Sie bieten ein Informationsplus, lexikologlisch und morphologisch.

Lemmatisierung

Die Lemmatisierung (Erstellung der Lemmastruktur) kann nach verschiedenen Gesichts­punkten erfolgen.

In Sonderfällen, wenn ein Mundartwort keine standardsprachliche, etymologisch glei­che Bezeichnung in der gegenwärtigen deutschen Standardsprache hat, wird aus diesem Mundartwort ein Lemma konstruiert, d. h., die phonetische Vorlage wird nach den lautgesetzlichen, orthographischen Regeln in die Schriftsprache transponiert.

Diese Prozedur wird Lemmatisierung genannt. Sie ist jedoch keinesfalls willkürlich. Zunächst werden die sprach­geschichtlichen Quellen (alt-, mittelhochdeutsche Wörter­bücher, etymologische Wörterbücher etc.) herangezogen um zu prüfen, ob es sich um ein ausgestorbenes deutsches (germanisches) Wort handelt. Wenn ja, wird es unter Beachtung der Regeln des Lautwandels analog in die heutige Orthographie überführt.

Der Umfang der diatopischen Variation der etymologisch zusammengehörenden Mund­artformen unter einem Lemma kann aufgrund der systemischen Heterogenität der Siedlungsmundarten sehr unübersichtlich sein. Man beachte, dass im Bearbei­tungsgebiet alle süd- und mitteldeutschen Mundarten, von der Mosel bis zum Neu­siedler See, vertreten sind. Durch Mundartmischung und -ausgleich ist die Variation noch komplexer geworden.

In solchen Fällen ist die Gruppierung der Mundartformen (Lemmatisierung) nach phonetischen Gesichtspunkten unumgänglich, indem für jede phonetisch enger zusammengehörende Gruppe, z. B. nach Öffnungsgrad des Stammsilbenvokals, oder zusätzlich nach medialem Konsonant, ein Lemma nach standardsprachlichen Lautre­geln konstruiert und in die schriftsprachliche Form übertragen wird.

Beispiel: Archilemma: schneien, Lemmata:

Diatopie bedeutet ‘geographische Bezogenheit’, diatopisch bedeutet ‘auf die geogra­phi­sche Differenzierung bezogen’.

Heteronyme, heteronym

Heteronyme sind Wörter gleicher Bedeutung, die (jedes für sich) in verschiedenen Sprachsystemen vorkommen.

Synonyme, synonym

Synonyme sind Wörter derselben Sprache bzw. Mundart von gleicher Bedeutung, wes­halb sie austauschbar sind. Synonym ist gleichbedeutend.

Mouseover-Effekt

Unter Mouseover-Effekt, versteht man den Anzeigebereich oder Pop-up-Fenster, wel­ches sich öffnet, sobald ein Nutzer den Mauszeiger auf einem Funktionselement eines Anwendungsprogramms, einer Webseite oder einer Symbolleiste stehen lässt. Dieser verschwindet wieder, sobald der Mauszeiger von dieser Fläche wegbewegt wird.